Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes haben sich die Stadt Winsen (Luhe) und die Samtgemeinden Salzhausen und Amelinghausen auf gemeinsame Maßnahmen verständigt, um das Paddeln auf der Luhe im Einklang mit der Natur zu fördern.
Die Luhe ist ein idyllischer, schmaler Heidefluss. Mal fließt sie ruhig dahin, mal läuft sie in flotter Strömung – Das ist Abwechslung pur. Sie tritt in Bispingen zu Tage und mündet nach 58 km bei Stöckte, einem Ortsteil der Stadt Winsen (Luhe), in die Ilmenau. Aufgrund seiner geringen Breite und der Stromschnellen ist der Fluss vor allem geübten Paddlern zu empfehlen. Anfänger sollten genau auf die Einweisung der Kanuverleiher achten und in ruhigen Bereichen die Steuerung des Bootes gewissenhaft üben.
Große Bereiche des Flusses sind sehr naturnah und fließen in weiten Mäandern durch den Naturpark Lüneburger Heide. An einigen Stellen hat der Mensch in vergangenen Zeiten den Flusslauf verändert. Die Luhe ist damit Teil einer über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft – ein vielfältiges Mosaik aus Wasser, Wäldern, Feldern und Wiesen.
© A. Kaßner
Mit dem Kanu gleiten Sie über das Wasser und erleben den Fluss aus einer ganz neuen Perspektive. Doch Sie sind nicht allein: Um Sie herum wachsen seltene Pflanzen, brüten Vögel und laichen Fische.
Beachten Sie deshalb folgende einfache Regeln, um den Lebensraum der Luhe zu bewahren:
So nutzen Sie die Strömung am besten aus und halten genug Abstand zu sensiblen Uferbereichen. Umfahren Sie Kiesbänke und Flachwasserzonen.
Werfen Sie niemals Müll in den Fluss und hinterlassen Sie Ihren Rastplatz sauber! Die Natur und andere Erholungssuchende werden es Ihnen danken!
Unterhalten Sie sich in normaler Lautstärke, verzichten Sie auf laute Rufe oder Musik. Lärm schreckt brütende Vögel auf und stört den Naturgenuss anderer Erholungssuchenden.
Viele Unfälle und Störungen sind auf Alkoholgenuss zurückzuführen. Behalten Sie einen klaren Kopf an Bord!
Legen Sie Ihr Kanu nur an den gekennzeichneten Ein- und Ausstiegsstellen an. So vermeiden Sie die Störungen sensibler Uferbereiche.
Zum Schutz der Natur darf die Luhe nur in der Zeit von 9 bis 18 Uhr befahren werden (Bußgeldgefahr!). Zu Himmelfahrt und am Pfingstwochenende ist das Befahren der Luhe bis Garstedt laut Gewässerverordnung des Landkreises Harburg untersagt.
Begegnen Sie anderen Nutzern des Flusses freundlich. Achten Sie auf Angelschnüre, umfahren Sie Angler großräumig. Fahren Sie mit ausreichend Abstand an anderen Kanus vorbei.
Vermeiden Sie, die Ufervegetation und den Bachgrund mit dem Paddel zu berühren oder sich abzustoßen. Damit schonen Sie Brut- und Laichplätze von Vögeln und Fischen.
Achtung! Einschränkungen zur Befahrbarkeit der Luhe
Da die Luhe in den letzten Jahren als Paddelgewässer immer beliebter geworden ist, kommt es vermehrt zu Übernutzungen: Lärm, Verschmutzungen sowie Störungen der Laich- und Brutgebiete sind die Folge. Durch rücksichtsvolles Verhalten wirken Sie als Paddler am Fortbestand des naturnahen Paddelgewässers mit.
Tipp: Meine Ruhe auf der Luhe: Wenn Sie die Stille und Abgeschiedenheit der Luhe beim Paddeln genießen möchten, meiden Sie stark frequentierte Zeiträume, wie die Sommer-Wochenenden, insbesondere den Samstag!
© Markus Tiemann
Entlang des Flusses finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum: Hier sind Fischotter, Eisvogel und Prachtlibelle zu Hause. Um diese und andere Arten zu bewahren, ist der gesamte Flusslauf der Luhe als FFH-Gebiet geschützt. Er gehört somit zum europäischen Lebensraum-Netz NATURA 2000.
Im Quell- und Mündungsbereich der Luhe erstrecken sich nationale Schutzgebiete. In diesen Abschnitten mit vielen natürlichen Hindernissen ist die Befahrung ausschließlich mit Kajaks gestattet.
© A. Kaßner
Blauflügel-Prachtlibelle
Als Lebensraum benötigt sie beschattete, naturnahe Flussufer. Hier sieht man sie häufig auf den Wasserpflanzen sitzen.
Eisvogel
Eisvögel, auch fliegende Edelsteine genannt, jagen vom bewachsenen Ufer aus kleine Fische in der Luhe. Zum Brüten graben sie sich am Steilufer eine Nesthöhle.
Fischotter
Das Gewässersystem der Luhe hat für den Fischotter eine besondere Bedeutung, da sie ihm als wichtige Verbindungsachse zwischen Elbe und Ilmenau dient. Fischotter leben in flachen Flüssen mit bewachsenem Ufer.
Neunauge
Die Luhe beherbergt eines der bedeutendsten Vorkommen von Meer- und Flussneunauge. Diese aalähnlichen Fische werden auch als „lebende Fossilien“ bezeichnet, da sie sich seit 500 Mio. Jahren kaum verändert haben.
Entlang der Luhe bieten folgende Kanu-Verleihstationen ihren Service an. Achten Sie bei der Übernahme der Boote genau auf die Hinweise der Experten vor Ort. Sie erläutern, wo mit Stromschnellen zu rechnen ist, welche Ausstiegsstellen empfehlenswert sind und welche Verhaltensweisen auf dem Wasser angebracht sind.
*„Qualitätssiegel Wassertourismus“ vom Bundesverband Kanu und der Tourismus Marketing Niedersachsen
© Samtgemeinde Amelinghausen
Tipp: Den Luhe-Radweg erkunden: Eine alternative Möglichkeit die Luhe zu entdecken, ist eine Radtour auf dem Luhe-Radweg (60 km). Mit vielen waldreichen Abschnitten führt dieser Radweg von Bispingen nach Winsen (Luhe) durch die abwechslungsreiche Heide- und Geestlandschaft und trifft immer wieder auf die Luhe.
Weitere Auskünfte & Informationen
Tourist-Information Winsener Elbmarsch
Schloßplatz 11 – im Marstall
21423 Winsen (Luhe)
Tel.: 04171 /657-281 oder -286
E-Mail: touristinfo@winsener-elbmarsch.de