Das zweite Messewochenende bei der Internationalen Grünen Woche 2023 stand auf dem Messestand der Region Elbe-Wendland ganz im Zeichen der LEADER-Region Achtern-Elbe-Diek. Am Samstag hatte die Wassermühle Karoxbostel e. V. ihren großen Auftritt. In die Mühle sind schon viele Fördermittel der LEADER-Region Achtern-Elbe-Diek geflossen, denn das einst stark verfallene Mühlengebäude ist über Jahre durch Mitglieder des Vereins Stück für Stück saniert worden. Am Stand und bei insgesamt vier Bühnenauftritten mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten präsentierten die Mitglieder des Vereins die Vielseitigkeit ihrer Arbeit.
Gärten und Bienen
Frank Drynda skizzierte auf der Bühne anhand einer Foto-Show den Kern der Idee von „Doras Garten“. Bei diesem Mitmach- und Erlebnisgarten gehe es um nachhaltige Nutzung von Ressourcen, z.B. Bäumen. Das heißt man solle nur so viel entnehmen, wie sich selbst wieder reproduzieren kann, berichtete Drynda. Die Zielgruppe von Doras Garten sind vor allem Kinder, insbesondere der vierten bis siebenten Klasse. Dennoch: „Es ist öffentlich, jeder ist herzlich eingeladen man muss nichts bezahlen!“, betonte der engagierte Mitstreiter.
Mit einer Bienenwabe und Honighäppchen bewappnet, begaben sich auch Andrea und Thomas Kallwait auf die Bühne. Die beiden Mühlen-Imker erzählten dem Messepublikum, dass sie sich zunächst den Garten der Wassermühle in Karoxbostel angeschaut hätten und zu dem Schluss kamen: „hier müssen unsere Bienenvölker hin!“ Die Bienen sind besonders wenig aggressiv, da sie auch die Königin selbst züchten, berichtete Kallweit. Alle Zuschauer vor der Bühne konnten die Gelegenheit nutzen den wertvollen Bienenhonig zu kosten – die Reaktion war eindeutig positiv! Den süße Köstlichkeit konnten die Messegäste auch am Messestand käuflich erwerben.
Alte Handwerkskunst des Bierbrauens
Hauptattraktion des Tages am Elbe-Wendland-Stand war eindeutig Bier! Aber auch auf der Bühne der Niedersachsenhalle präsentierte Helmut Dohrmann von der Wassermühle seine köstlichen Karoxbosteler Biere. Ursprünglich gab es nur Apfelmost aus Äpfeln von der vereinseigenen Streuobstwiese, den vor allem Kinder lieben. Doch die Vereinsmitglieder wollten noch eine Erweiterung ihrer Produktpalette, besonders für Erwachsene. Inzwischen produzieren sie ca. 200 Liter Bier im Jahr, erzählte Dohrmann. Das Bier ist relativ leicht, es soll gut bekömmlich sein und vielen Menschen schmecken. „Gern probieren wir auch neue Hopfensorten aus, wir sind ganz glücklich wieviel wir hier haben“, freute sich Dohrmann. Bei den Besuchern auf dem Stand kam das Bier ebenfalls sehr gut an.
Vereinsvorsitzende Emily Weede war total erfreut über diese Reaktionen und den gelungenen Messeauftritt durch, und für die gesamte „Mannschaft“: „Ich bin heute schon das zweite Mal hier. Am Mittwoch als Bürgermeisterin von Seevetal, und heute als Vereinsvorsitzende der Wassermühle Karoxbostel. Ich kann sagen, es ist großartig! Man merkt, dass die Leute wieder Lust haben hier auf die Messe zu kommen. Es ist unheimlich viel Interesse an der Region vorhanden und heute auch an unserem Verein. Wir haben ja auch Bier mitgebracht, das geht reißend weg“, beobachtete sie begeistert.
Positives Fazit nach erster Messe in zwei Jahren
Dieses positive Gefühl hielt bis in den letzten Messetag hinein. Am Sonntag gehen zehn Tage Grüne Woche nach zwei Jahren Pause zu Ende. Emily Weede betont: „Ich habe wirklich den Eindruck, dass das Interesse an der Region wächst. Ich komme jetzt seit zehn Jahren hierher und zu Anfang war das nicht ganz so, da konnten viele uns noch nicht verorten –`Wo seid Ihr denn eigentlich?` Mittlerweile wissen das die Leute und sie empfinden uns als eine Region entlang der Elbe. Das ist das Schöne, dass man nicht nur als Standbesetzung hier zusammensteht und etwas Tolles macht. Sondern auch, dass es nach außen hin klar ist, wir sind eine Region! Noch sind wir nicht so bekannt wie die Heide, aber ich bin mir sicher, dass wir das in den nächsten zehn Jahren schaffen werden!“, gibt sich Seevetals Bürgermeisterin kämpferisch.
In den zehn Messetagen hat die Ausstellergemeinschaft Elbe-Wendland mit der Unterstützung zahlreicher Beteiligter das Motto: „Zu jeder Jahreszeit!“ auf dem Messetand präsentiert. Das Fazit der Beteiligten ist, dass die Messe nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt hat. Befürchtungen, dass das Messepublikum nach zwei Jahren Pandemie noch zurückhalten ist, hatten sich gleich zu Beginn der Messe vollkommen zerstreut.
Auch für den Samtgemeindebürgermeister von Lüchow ist das Ergebnis eindeutig: „Für die Region Wendland war die Grüne Woche wieder ein großer Erfolg“, so Sascha Liwke. „Der direkte Kontakt und der persönliche Dialog mit den Verbraucher*innen war uns, nach den schwierigen Jahren der Pandemie, besonders wichtig.“ Auch mit Vertretern der Politik und den vielen anderen Akteuren der Messe sei ein lebhafter Austausch gelungen. Aber: Nach der Messe ist vor der Messe und so steht für Liwke bereits jetzt fest, dass die Samtgemeinde sich und die Highlights der Region auch im kommenden Jahr auf der Grünen Woche in Berlin präsentieren wird.
Zustimmung von den Unternehmen
Für die Tourismusunternehmen am Elbe-Wendland-Stand hat sich die Reise nach Berlin gelohnt. So ist für Jens Kowald, Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Flusslandschaft Elbe mbH der Bereich Tourismus ein Highlight auf der Grünen Woche. „Die Stimmung war super. Die Angebote im Bereich Elbe-Radweg bzw. regionale Rad- und Wanderwege wurden enorm nachgefragt und führen zusätzlich, hoffentlich zu entsprechenden Buchungen in der Region.“ Die Prospekte des Elbe-Radweges waren bereits am Samstag nahezu vergriffen.
Für den Wirtschaftspartner Werkhaus war die Messe-Mischung aus Verkauf ihrer einzigartigen Produkte wie Stiftehalter und Co, sowie den touristischen Angeboten ein absoluter Erfolg: “Wir als Firma Werkhaus freuen uns, dass das destinature- Projekt bei der Grünen Woche dabei sein konnte. Weil wir sehr in der Region verwurzelt sind und auch in Hitzacker unser destinature-Dorf gestartet haben, war das eine gute Gelegenheit uns zu präsentieren. Wir konnten von unseren kleinen Produkten zudem gut abverkaufen, es gab gute Resonanz! Wir haben außerdem gute Kontakte geknüpft und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit“, fasst Britta Lüpke zusammen.
Der Bauernverband Nordostniedersachsen e.V. freute sich, wieder den gemeinsamen Messeauftritt der Region Elbe-Wendland koordinieren zu dürfen: „Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den LEADER-Regionen Achtern-Elbe-Diek und Elbtalaue klappte hervorragend. Die Akteure arbeiten sehr gut zusammen und boten den Messebesuchern ein vielfältiges Bild der Region. Nicht nur die touristischen Highlights des Standmottos: „Zu jeder Jahreszeit!“ kamen sehr gut an, auch die musikalische Unterhaltung aus unserer Region gestaltete maßgeblich das Bühnenprogramm der Niedersachsenhalle. Das Glücksrad lockte viele Besucher auf unseren Stand. Aber auch die Treffen der Akteure auf unterschiedlichsten Foren bei der Grünen Woche – dem Stand, dem Netzwerkabend des BVNON, dem Niedersachsenabend, aber auch Podiumsdiskussionen – bei all diesen Gelegenheiten werden Fragen diskutiert, die für die gesamte Region relevant sind und dazu beitragen sich zu vernetzen“, fasst Aaron Jaschok, stellvertretender BVNON-Geschäftsführer zusammen.
Mit 1.400 Ausstellern aus 60 Ländern war die Internationale Grüne Woche vom 20. bis 29. Januar 2023 zurück auf dem Berliner Messegelände. Nach zweijähriger Pause präsentierte die internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in ihrer 87. Auflage eine globale Marktübersicht der Ernährungswirtschaft sowie das größte Angebot an regionalen Spezialitäten auf Messen. Von Lösungsansätzen für ein nachhaltiges Leben über Klimaschutz und Ressourcenschonung bis zur Ernährungssicherung – die Internationale Grüne Woche diskutiert die wichtigsten Themen der Agrar- und Ernährungsbranche.
Eine Pressemitteilung des Bauernverband Nordostniedersachsen e.V.